Artikeldatenblatt : 439385
Vier Gemälde mit biblischen Sujets, französische Schule, 17. Jahrhundert, Tempera auf Pergament auf Holztafel
Epoche: 17. Jh.
Vier Gemälde mit biblischen Sujets, französische Schule, 17. Jahrhundert, Tempera auf Pergament auf Holztafel
Maße: cm H 26 x B 39,5; Rahmen cm H 38 x B 52 x T 4
Preis: Verhandlungssache
Dem Objekt liegt unser Echtheitszertifikat bei.
Die vier Gemälde wurden im 17. Jahrhundert, vermutlich im französischen Raum, in Tempera auf Pergament, aufgebracht auf eine Holztafel, angefertigt.
Sie zeigen biblische Szenen: Bathseba im Bad, David tötet Goliath, Esther vor Ahasveros, Moses lässt Wasser aus dem Felsen sprudeln.
Das erste Gemälde von links zeigt eine Szene in einem eleganten Garten mit einem barocken Brunnen, üppigen Bäumen und einer Architektur im Hintergrund. Im Zentrum befindet sich eine Gruppe von Frauen in klassischen Tuniken um eine weibliche Figur, die in der Nähe eines großen Beckens sitzt: Es handelt sich um Bathseba, umgeben von ihren Mägden. Die zarten Farben – vor allem Blau-, Rosa- und Ockertöne – schaffen eine helle und heitere Atmosphäre. Die Szene bezieht sich auf die berühmte Episode im Zweiten Buch Samuel: König David sieht von der Terrasse seines Palastes aus Bathseba beim Baden und ist von ihr fasziniert. Aus dieser Begegnung entstehen eine verbotene Beziehung und eine Reihe dramatischer Ereignisse, die die Geschichte Israels prägen werden. Das Gemälde wählt jedoch den Moment des Bades als harmonische und zurückgezogene Szene und konzentriert sich auf die Schönheit und Ruhe vor den Ereignissen, die folgen werden.
Das zweite Gemälde von links zeigt den entscheidenden Moment des Kampfes zwischen dem jungen David und dem Riesen Goliath. Im Vordergrund wird Goliath dargestellt, wie er wankt und nach hinten fällt, von dem Stein getroffen, der mit der Schleuder auf seine Stirn geschleudert wurde. Sein massiger Körper und das rote Gewand verleihen der Szene Dynamik. Vor ihm hat der junge David den Arm noch in der Wurfbewegung erhoben. Soldaten und Feldzelte schaffen eine lebhafte militärische Szenerie. Das Bild ist von der Geschichte im Ersten Buch Samuel inspiriert, in der David, ein einfacher Hirte, dem philistäischen Kämpfer Goliath nur mit einer Schleuder und seinem Glauben bewaffnet entgegentritt. Mit einer schnellen und von Gottvertrauen geleiteten Geste schlägt David den Riesen nieder und markiert damit den Sieg Israels und kündigt seine zukünftige Rolle als König an.
Das dritte Gemälde zeigt Königin Esther im Höhepunkt ihrer Begegnung mit König Ahasveros. Die Szene spielt in einem prunkvollen Hofmilieu, das von einer Kolonnade, einer monumentalen Treppe und reichen Draperien geprägt ist. Ahasveros, der unter einem roten und blauen Baldachin mit Lambrequins auf dem Thron sitzt, streckt seinen Arm nach Esther aus, die vor Spannung ohnmächtig wird, während zwei Mägde sie stützen. Im Hintergrund vervollständigen Hofgestalten und architektonische Details die königliche Atmosphäre, während die lebhaften Farben und die minutiösen Details die Theatralik des Moments hervorheben. Die Szene bezieht sich auf eine Passage im Buch Esther. Die junge Königin, die ihr Leben riskiert, erscheint vor dem König, ohne gerufen worden zu sein, um sich für ihr bedrohtes Volk einzusetzen. Durch die starke Aufregung wird Esther ohnmächtig, und Ahasveros, von Mitleid bewegt, empfängt sie und streckt ihr das Zepter entgegen, eine Geste, die seine Gnade besiegelt. Das Gemälde fängt genau diesen dramatischen Augenblick ein, ein Symbol für Mut, Fürbitte und Gerechtigkeit.
Das letzte Gemälde schließlich zeigt die berühmte biblische Episode, in der Moses Wasser aus dem Felsen schlagen lässt, um das Volk Israel während des Auszugs aus Ägypten in der Wüste zu tränken. Im Zentrum der Komposition schlägt Moses, in einen hellen Mantel gehüllt, mit dem Stock auf den Felsen, während sich um ihn herum Männer, Frauen und Kinder mit Gefäßen beeilen, knien oder die Hände ausstrecken, um das wundersame Wasser aufzufangen. Die Umgebung ist natürlich und hell, mit Bäumen und Bergen im Hintergrund und tierischen Details im Vordergrund wie dem Hund und dem Vogel in der Nähe des Baches. Die Szene bezieht sich auf das Buch Numeri (20:1-11) und das Buch Exodus (17:1-7), wo Moses auf göttliche Anweisung den Felsen in der Wüste Meriba schlägt, um dem vom Durst geplagten Volk Wasser zu geben. Das Ereignis ist ein Symbol für das Vertrauen in Gott und seine Vorsehung: Das Wunder enthüllt die Rolle Moses' als Führer und Vermittler zwischen Gott und den in Not geratenen Israeliten.
Die vier Pergamente mit ihrer leuchtenden und lebhaften Farbigkeit wirken sehr angenehm und dekorativ. Sie sind in gutem Zustand und werden in venezianischen Rahmen im Stil des geschnitzten und vergoldeten Holzes präsentiert.